Mü/Bayern Seehofer, das Kraftwerk Regierungschef verschickt sein Energiekonzept per Mail und zwingt so Server in die Knie Mü - Dass Ministerprädent Horst Seehofer den Atomausstieg mit voller Energie betreibt, davon kann nicht nur die eigene Partei und der Koalitionspartner FDP ein Liedchen singen. Das Ausmaßseines Engagements, das jetzt bekannt wird, erstaunt dann allerdings selbst Seehofer-Kenner: Nicht weniger als achtmal hatten bayerische Staatsdiener vor kurzem dieselbe E-Mail von Horst Seehofer in ihrem Postfach. 'Regierungserkläng: MIT ENERGIE IN DIE ZUKUNFT. AUFBRUCH BAYERN!', heiß es schon im Betreff gewichtig. Im Text verschickt Seehofer dann einen Hinweis auf seine energiegeladene Regierungserkläng im Landtag samt Link zum Nachlesen und schließ mit dem Satz: 'Ich wüich freuen, wenn Sie sich üie Energiepolitik der Bayerischen Staatsregierung informieren wü' Das tun die Beschäigten des Freistaats sicherlich gerne, noch lieber aber ohne vielmalige Aufforderung. Ein Finanzamts-Mitarbeiter, der anonym bleiben möe, berichtet, er habe sich gleich nach der Rür aus dem Urlaub ü50 ungelesene Mails gewundert. Achtmal habe er sie alleine von Seehofer erhalten, doch damit nicht genug: Die elektronische Post sei auch noch so verfasst gewesen, dass man bei einer Antwort wiederum alle Adressaten anschreiben konnte. Ergebnis: 'Alle Kollegen bei uns im Finanzamt hatten innerhalb weniger Tage viele, viele E-Mails in ihren Postfäern', stö die Finanz-Fachkraft. 'Bei mir waren es geschäte 250.' Es kam noch schlimmer: Durch die E-mail-Flut sei der Server in die Knie gegangen, was wiederum das Löen der Mails erschwerte. Die SPD, die der Finanzamts-Mitarbeiter dann einschaltete, reagiert mit Hohn und Spott: 'Wenn Horst Seehofer mit Lederhose am Laptop sitzt, schieben unsere Staatsdiener wieder einmal kräig Üerstunden', läert SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. Es sei auch zumindest 'ungewöich', so Rinderspacher, 'dass sich der Ministerprädent eines Behönnetzes bedient, um auf seine Regierungserkläng aufmerksam zu machen'. Klar ist jedenfalls: Der Fall kostet allseits Energie, auch ganz realen Strom, den man doch so gerne sparen möe. Seit einiger Zeit diskutieren Experten üie hohen Stromkosten des Internets. Alleine in Deutschland verbrauchen die erforderlichen Rechenzentren die Energie von vier Kraftwerken, wie sie der Freistaat nun zur Absicherung des Atomausstiegs bauen will. Noch ist es freilich nicht so weit, dass allein der Verzicht auf Seehofer-Mails die bayerischen Energieprobleme lö wüVon fläendeckenden Schwierigkeiten in allen bayerischen Behön kö zumindest keine Rede sein, heiß es in der Staatskanzlei. Man werde nun recherchieren, wo der technische Fehler genau lag. Was in solchen Fäen immer hilft: eine Mail an die IT-Abteilung.Frank Mü Quelle Verlag Süsche Zeitung Datum Donnerstag, den 04. August 2011 Seite 28